Flüchtlinge im Niemandsland

Montag 10.10.2016
19:30-21:30 Uhr

Vortrag und Ausstellung mit Johanna Scherf

Die Situation für Flüchtende in Griechenland hat sich seit dem EU-Türkei-Deal verändert: weniger Menschen gelingt die Flucht von der Türkei auf die griechischen Inseln. Das Lager in Idomeni wurde Ende Mai 2016 aufgelöst. Über 50.000 Menschen sind in Griechenland gestrandet. Sie leben ohne zukunftsnahe Perspektive und isoliert in unzureichend versorgten Zeltlagern.

In Sindos, im Norden von Thessaloniki, richtete das griechische Militär zwei solcher Zeltlager ein.

Die Organisation „Schwizer Chrüz“ (https://schwizerchruez.herokuapp.com/), die 2015 in privater Initiative durch Michael Räber ins Leben gerufen wurde, setzt sich seither für geflüchtete Menschen in Griechenland ein und hat sich der zwei Lager nahe Sindos angenommen. „Schwizer Chrüz“ verteilt dort zusätzliches Trinkwasser, organisiert Kochmöglichkeiten und Internetzugänge. Unter anderem ist es dank Spendengeldern gelungen, die Schule „Karamanlis Cultural Center“ einzurichten. Außerdem wurde ein Shop, über den die Menschen mit einem Punktesystem Gemüse, Milch, Brot und Hygieneprodukte beziehen können, eingerichtet.

Die Psychologiestudentin Johanna Scherf berichtet nach einem dreiwöchigen Hilfseinsatz mit „Schwizer Chrüz“ aus diesen beiden Lagern (Frakapor und Karamanlis) über die gravierenden Bedingungen für Geflüchtete vor Ort.

Neben der Beschaffung und Verteilung von Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und Kleidung wird Hilfe insbesondere in der Gestaltung von Beschäftigungsangeboten für die BewohnerInnen benötigt, um von der Perspektivlosigkeit, dem Erlebten und den ständig neuen Kriegsmeldungen abzulenken.

Mehrere junge BewohnerInnen verarbeiten das Erlebte in künstlerischer Form und versuchen, mit ihren Bildern ihre Situation in die Öffentlichkeit zu tragen. Dabei wollen wir sie unterstützen. Die Informationsveranstaltung wird in Verbindung mit einer Ausstellung der Werke verschiedener KünstlerInnen aus den Lagern stattfinden.

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